Wer sind wir

Chronik

In den neunziger Jahren hatten sich zwei kirchliche Gruppen von sozial engagierten Privatpersonen gebildet, die sich die Hilfe für obdachlose Menschen zum Ziel gesetzt hatten: die Gruppe „MOBS“ (mobile Obdachlosenspeisung), eine Gruppe von Studierenden aus der kath. Hl. Kreuz-Gemeinde, sowie die Gruppe „WUBS“ (Wohnungslosen- und Bedürftigenspeisung) aus Mitgliedern der evangelischen ELIA-Gemeinde.

Gründung des Vereins 1999

Um diese Kräfte zu bündeln und zu verstetigen wurde 1999 auf Anregung der Stadtratsfraktionen der Obdachlosenhilfeverein Erlangen gegründet, an dem nicht nur diese engagierten Privatpersonen, sondern alle örtlichen Wohlfahrtsverbände, sowie das Sozialamt der Stadt Erlangen beteiligt sind. Der Verein ist vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt.

Betrieb der Tagesstätte seit 2000

Im Jahr 2000 konnte die Tagesstätte in der Heuwaagstraße 11 als zentraler und niederschwelliger Treffpunkt für obdachlose Menschen und für Bewohner von Obdachlosenunterkünften in Erlangen eröffnet werden. Seitdem können unsere Besucher in dieser Tagesstätte an fünf Tagen in der Woche ein kostenloses Mittagessen erhalten, gegen geringe Gebühr sich duschen oder ihre Wäsche waschen, sich mit gebrauchter Kleidung aus unserer Kleiderkammer versorgen oder eine Bastelecke für kleine Reparaturen oder Bastelarbeiten nutzen.

Aus baurechtlichen Gründen mussten wir die Räume in der Heuwaagstr. im Jahr 2013 aufgeben. Dank der Stadt Erlangen konnte der Betrieb der Tagesstätte seitdem nahtlos in der Wilhelmstr. 2g fortgesetzt werden. Verantwortlicher Leiter der „Tagesstätte Willi“ ist Herr Axel Kunst.

Von 2014 – 2020 hat der Verein im Auftrag des Sozialamtes zusätzlich zur Tagesstätte eine Zweigstelle in der Dechsendorferstr. 1 in Erlangen („Fischhäusla“) unter der Leitung von Herrn Diakon Karl Ostermeier betrieben.

Mit dem Wirksamwerden der EU-Osterweiterung traten auch im Erlanger Stadtbild vermehrt Personen in Erscheinung, die von dieser neuen Freizügigkeit Gebrauch machten und versuchen durch Betteln ihren Lebensunterhalt zu sichern. Da es sich dabei meist um Personengruppen handelte, die auch in ihrer Heimat benachteiligt waren, vermittelte der Verein seit 2011 einfache „Matratzenlager“ – zumindest in der kalten Jahreszeit. Der Bedarf ist im Laufe der Zeit stark zurückgegangen, so dass diese Unterstützung 2022 eingestellt wurde.

Unser Anliegen

Der besondere Wert dieser niederschwelligen Tagesstätte für unsere Besucher liegt jedoch darin, dass während der gesamten Öffnungszeiten ehrenamtliche Helferinnen und Helfer als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Die Gäste fühlen sich dabei nicht bedrängt, sondern in ihrer teils selbst verursachten, teils unverschuldeten Notlage so angenommen, wie sie sind. Man kann sich über seine Sorgen und Probleme aussprechen und sich in seiner Situation menschlich angenommen fühlen. Im Laufe dieser Gespräche und Kontakte gelingt es immer wieder, Gäste zu ermutigen ihr Leben wieder besser in den Griff zu bekommen. Dadurch ist es mehreren Gästen der Tagesstätte gelungen, ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken, ihr Suchtproblem zu bekämpfen, einen Neuanfang in Familie oder Beruf zu starten und schließlich auch aus Obdachlosenunterkünften wieder in normale Mietwohnungen zu wechseln. Solche Erfolgserlebnisse sind umso ermutigender, als sie auch auf andere Gäste ansteckend wirken (z. B. wenn mehrere Gäste sich aufraffen einem Kollegen bei der Renovierung seiner neuen Wohnung zu helfen) – allerdings gibt es auch Rückfälle oder Misserfolge, die dann aufgefangen werden müssen.

Von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wird dabei – falls gewünscht und soweit das möglich ist – auch Hilfe und Unterstützung geleistet. Außerdem bemühen wir uns, den Kontakt zu einzelnen Gästen auch außerhalb der Tagesstätte zu halten, indem sie in ihren Obdachlosenunterkünften, in der JVA oder im Krankenhaus aufgesucht werden.

Ebenso findet medizinische Beratung und Unterstützung durch ehrenamtlich tätige Ärzte und Zahnärzte für unsere Gäste in der Tagesstätte statt, für die wir sehr dankbar sind.

Finanzierung

Zur Finanzierung der Arbeit des Vereins erhalten wir Zuschüsse des Sozialamts der Stadt Erlangen, mit denen die Mietkosten, sowie der Großteil der Personalkosten unserer hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgedeckt werden kann. Die restlichen Kosten (restliche Personalkosten, Ausstattung und Betrieb der Tagesstätte, Lebensmittel für das kostenlose Mittagessen, usw.) werden über Spenden von Privatpersonen, Geschäftsleuten und Kirchengemeinden abgedeckt.

Satzung

Unsere Vereinssatzung finden Sie hier zum Download im PDF-Format:

Team

Diplom-Sozialpädagoge Axel Kunst / Leitung der Tagesstätte


Diplom-Sozialpädagoge Thomas Hutzler /stellvertretende Leitung

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